Lesepredigt Ostersonntag 2020

ER ist nicht hier, ER ist auferstanden!
Am Sonntagmorgen in aller Frühe gingen Maria Magdalena und die andere Maria hinaus zum Grab. Plötzlich gab es ein starkes Erdbeben, weil ein Engel des Herrn vom Himmel herabkam, den Stein zur Seite rollte und sich darauf niederließ. Sein Gesicht leuchtete wie ein Blitz, und sein Gewand war weiß wie Schnee. Die Wachen zitterten vor Angst, als sie ihn sahen, fielen zu Boden und blieben wie tot liegen.
Der Engel sprach die Frauen an: „Habt keine Angst!“, sagte er. Ich weiß, ihr sucht Jesus, der gekreuzigt wurde. Er ist nicht hier! Er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt und seht, wo sein Leichnam gelegen hat. Und nun geht und sagt seinen Jüngern, dass er von den Toten auferstanden ist und ihnen nach Galiläa vorausgeht. Dort werdet ihr ihn sehen. Merkt euch, was ich euch gesagt habe.“
Die Frauen liefen schnell vom Grab fort. Sie waren zu Tode erschrocken und zugleich außer sich vor Freude. So schnell sie konnten, liefen sie zu den Jüngern, um ihnen auszurichten, was der Engel gesagt hatte. Unterwegs begegneten sie Jesus. „Seid gegrüßt!“, sagte er. Und sie liefen zu ihm, umklammerten seine Füße und beteten ihn an. Jesus sagte zu ihnen: „Habt keine Angst! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa kommen, dort werden sie mich sehen.“

Mt28,1-10

Die Apostel erlebten Jesu Wunder, seine Macht über die Natur, seine Barmherzigkeit und Liebe. Nun scheint alles verloren, weil ER im Grab liegt und nicht bei ihnen ist. Angstschlotternd verstecken sie sich und wissen nicht, was sie tun sollen. Die Frauen müssen ohne Begleitung zum Grab gehen, um als letzten Liebesdienst Jesu Leichnam zu salben. Doch das Grab ist offen, Gott hat durch einen Engel eingegriffen und den Schlussstein wegrollen lassen. Beim Anblick des Engels fallen die Wachen um.

„ER ist von den Toten auferstanden, wie ER sagte!“
Des Engels Worte überwältigen die Frauen. Auf sein Geheiß hin eilen sie, um zu berichten, dass Jesus lebt. Da – begegnen sie dem Auferstandenen selbst! Sie fallen nieder und beten ihn an.
Welch ein Tag, alles ist nun anders! Jesus sagt ihnen das Gleiche wie der Engel – alle sollen nach Galiläa kommen und Jesus treffen. Die Frauen fürchten sich und jubeln zugleich, weil sie – eben noch in Trauer – Jesus so unerwartet begegnen. Wir würden an ihrer Stelle nicht viel anders reagieren. Wir leben aber nach Ostern und können uns auf Jesu Wiederkunft vorbereiten. Ihn einst zu sehen ist so sicher, wie ER gestorben und auferstanden ist. So sicher wie die Sonne Tag und Nacht bestimmt.

An diesem Ostermorgen vor 2000 Jahren wurde der größte aller Siege vom Sohn Gottes errungen. Am Karfreitag spotteten seine Gegner und Ankläger noch …“hilf Dir doch selbst….“ Am Sonntag sind dieselben Leute jedoch in großer Verlegenheit, denn sie ahnen die Tragweite der Auferstehung Jesu und dass ER mehr ist als sie dachten. Rasch verbreiten sie das Gerücht, seine Jünger hätten Jesu Leichnam gestohlen, um seine Auferstehung vorzutäuschen.

Jesus ist von den Toten auferstanden!
Das ist ebenso erwiesen wie Jesu Kreuzestod. Alles war so geschehen, wie es die Propheten und Jesus voraussagten.

Der Auferstandene redete und aß mit seinen Jüngern, 500 Menschen sahen ihn. Zuletzt traf der auferstandene Herr auf den Pharisäer Saulus, den Christenverfolger, siehe 1Ko15,1-11. Dieser bekehrte sich und wurde als Apostel Paulus Jesu Herold bei Heiden und Juden. Auch ihn suchten Jesu Gegner zu ermorden. Paulus Briefe an die Gemeinden sind uns ein kostbares Zeugnis und christliche Lehre Er sagt:
Wichtiger als wer die Osterbotschaft verkündet ist, dass sie verkündet wird. Unverständigen ist Karfreitag weiterhin Jesu Niederlage, doch es war Jesu Sieg über Satan, dem am Sonntag der Sieg der göttlichen Liebe über den Tod folgt. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, leugnen viele weiterhin Jesu Auferstehung. Das Leben ist stärker als selbst der Tod, weil das Leben in Gott seine Quelle hat.

Am Karfreitag hatte Jesus mit seinem Tod am Kreuz alle menschliche Schuld auf sich genommen, das hörten oder lasen wir. Was bedeutet nun Jesu Auferstehung, ist sie unverzichtbar für Dich und mich?
Ja, denn Jesu Auferstehung ist Leben!
Karfreitag war nur der 1.Schritt, denn Gott will, dass uns die Sünde nie wieder beherrscht. In Jesus Christus bietet uns Gott ein Leben an, in dem nicht mehr die Sünde, sondern Jesus der Herr ist. Erst dieses Leben rettet Dich dauerhaft. Es macht Dich zum Kind Gottes, beginnt sofort im Glauben an Jesus und reicht bis in die Ewigkeit. Jesus nennt es das Ewige Leben.

Mit seiner Auferstehung bewies Jesus, dass ER dieses göttliche Leben in sich hat. „Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass ER über Tote und Lebende Herr sei“, Rö14,9. .

Erkennst Du nun, welch eminente Bedeutung Jesu Auferstehung für Dein und das Schicksal aller Menschen hat?

Indem Du Deine Schuld wahrnimmst, sie Jesus reumütig bekennst und ihn um Vergebung bittest, nimm ER sie Dir ab.
Indem Du an seine Auferstehung glaubst, ihm Dein Leben anvertraust, damit ER darin Herr sei, schenkt ER Dir das Ewige Leben. Das ist ein Riesengeschenk, das Du weder kaufen noch verdienen kannst.
Mit seiner Auferstehung bestätigt Jesu, dass ER der Herr aller Herren ist:

* ER ist allwissend und allmächtig und hat unumschränkte Vollmacht vom Vater.

* ER ist Weg, Wahrheit und Leben, zum Vater kommst Du nur durch ihn, Joh14,6.

* Mit Jesus haben wir den Sieger über Satan und Tod zur Seite – in jedem Kampf, der uns in dieser Welt noch bevorsteht.

* Nichts in der Welt ist endgültig, alles ist nur Episode – mag es schön oder schrecklich, gut oder böse sein.
Endgültig ist, was Jesus Christus tut und sagt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte nicht“, Mt24,35.

* Jedes Wort Jesu ist zuverlässig und wahr, ist letztgültig für Mensch und Schöpfung.

* Wir müssen uns nicht mehr vor dem Sterben fürchten wie alle Welt. Alle werden auferstehen, die aber Jesus gehören, werden ewig leben, ER hat es zugesagt.

Ich erlebte mehrmals, wie Christen ohne Furcht starben und zuvor noch ihre betrübten Angehörigen trösteten. Sie waren nämlich gewiss, dass sie wie ihr Herr den Tod besiegen, auferstehen und ewig leben.

Jeden Frühling bricht aus den im Winter starren Bäumen das Leben unwiderstehlich hervor. Das zeigt uns die ungeheure Kraft des Lebens, das Gott gab. Jesu Christi Auferstehung zeigt uns – das Leben in ihm ist sogar noch stärker als der Tod.

Mit Ostern veränderte Jesus Christus die Welt, wie niemand vor oder nach ihm. ER wird sie nach des Vaters Willen auch beenden, um eine neue Welt zu gestalten – das Ewige Reich Gottes, in dem es kein Leid gibt, in dem keine Tränen fließen.

Die unübersehbare Schar der Gläubigen wird Jesu bei seiner Wiederkunft zujubeln und mit ihm zum Thron des Vaters ziehen.

Als die Seinen haben wir persönlichen Anteil am österlichen Doppelsieg Jesu in Jerusalem vor 2000 Jahren.

Wir dürfen schon jetzt jubeln, weil dieser Sieg endgültig ist und wir auf der Seite des Siegers stehen. Wären wir derzeit nicht in Corona-Quarantäne, würde ich jetzt mit Dir einen Gottesdienst feiern. Wir würden das Lied singen: „In dir ist Freude in allem Leide…“ (EKG398). Mit diesem Lied dürfen wir jubelnd ausdrücken, was wir an Jesus Christus haben, Amen.

Gerhard Moder
Gerhard Moder
Vorsitzender Lutherischer Lektorenbund in Österreich | 0043 699 188 77 387 | moder.gerhard@aon.at

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